Der Grünspecht, dessen Kopf durch seine rote Kappe und seine schwarze Gesichtsmaske charakDterisiert wird, gehört zu den Erdspechten. Durch sein grünes Federkleid samt gelbem Bürzel gut getarnt, bewegt er sich meist mit abgesenktem Kopf auf dem Boden. Während andere Spechte ihre Nahrung an Bäumen finden, sucht er gezielt auf lockeren Böden nach seiner Hauptnahrung, den Ameisen. Diese fängt er mit seiner Zunge, die er bis zu zehn Zentimeter vorstrecken kann. Damit hat der Grünspecht unter allen europäischen Spechten die längste Zunge. Neben Ameisen fressen Grünspechte zu einem geringen Teil auch andere Insekten, Regenwürmer und Schnecken sowie Beeren und Obst.

 

Der Grünspecht macht sich besonders durch seinen Gesang und seine Rufe bemerkbar. Sein Ruf gleicht einem gellenden Lachen: „kjückkjückkjück“. Diesen kann man das ganze Jahr über hören. Der Grünspecht singt, um sein Revier abzustecken und um Weibchen anzulocken. Neben diesem Gesang bringt der Grünspecht nur selten einen der bekannten Trommenwirbel hervor, die bei anderen Spechtarten die Hauptform der Revierabgrenzung darstellen.

Haben Grünspechte einmal ein Revier besetzt, können sie dort ihr Leben verbringen. Der Grünspecht ist reviertreu und tagaktiv. Alte Bäume sind für ihn lebenswichtig. Nur in ausreichend dicken Bäumen mit weichen Stellen kann er seine Höhlen anlegen. Der Grünspecht lebt ausschließlich in halboffenen Landschaften, einer ökologischen Übergangszone zwischen Wald und Offenland. Während sich die Lebensraumbedingungen in der freien Landschaft für den Grünspecht eher verschlechtern, findet er zunehmend geeignete Reviere in unseren Siedlungsräumen. Alte Bäume im Wechsel mit offenen Grünflächen charakterisieren viele unserer städtischen Grünanlagen. Auch Privatgärten oder Kleingartenanlagen entsprechen oft diesem Bild. Außerdem bieten zum Beispiel stillgelegte Zechen- oder Bahngelände gute Nahrungsbedingungen, da Ameisen diese Flächen lieben. Mit der Zeit wächst oft lichter Birkenwald. Findet der Grünspecht in der Umgebung zusätzlich geeignete Höhlenbäume, lebt er sich schnell ein.

Quelle und weitere Infos unter
http://www.nabu.de/aktionenundprojekte/vogeldesjahres/2014-gruenspecht/

Dr.Stefan Wagner

05. März 2014