Informationen zur Feldlerche, dem Vogel des Jahres 2019
Mit einer Körperlänge von 16 bis 18 Zentimetern und der beige bis rötlich-braunen Gefiederfärbung ist die Feldlerche gut getarnt und in ihrem bevorzugten Umfeld, dem Ackerboden, fast nicht zu sehen. Häufig sieht man die Feldlerche erst, wenn sie unvermittelt vor einem auffliegt.
Dafür macht sie sich akustisch umso deutlicher bemerkbar. Typisch ist ihr Singflug, bei dem die Feldlerche hoch in die Lüfte steigt, dort verharrt und trillernde, zirpende und rollende Laute vorträgt. Die Gesangssaison der Feldlerche beginnt bereits im Januar oder Februar und endet Ende Juli. Sie singt von der Morgendämmerung bis zum Abend.
Die Feldlerche hält sich am liebsten dort auf, wo Pflanzen eine Vegetationshöhe von 20 bis maximal 50 Zentimetern erreichen und nicht zu dicht stehen. Zwar sollten die Lebensräume der Feldlerche weiträumig offen sein, idealerweise benötigt sie jedoch ein Mosaik aus verschiedenen Landnutzungen und Ackerfrüchten. Nur so kann der kleine Feldvogel zu verschiedenen Zeiten in der Brutsaison ausreichend Flächen mit geeigneter Vegetationsstruktur finden. Außerhalb der Brutzeit hält sich die Feldlerche gern auf Stoppelfeldern, Brachen, Ödland und unbefestigten Wegen auf. Doch genau diese Lebensräume sind auf unserem Acker- und Grünland immer seltener zu finden. Intensivkulturen mit Mais und Raps, fehlende Brachflächen, Unmengen an Gülle und Pestiziden haben die Landschaft verändert und Feldvögeln zunehmend den Lebensraum genommen. Mit zwischen 1,3 und 2 Millionen Revieren gehört die Feldlerche zwar immer noch zu den häufigen Vögeln Deutschlands. Allerdings sind ihre Bestände deutlich zurückgegangen, ein Drittel der Feldlerchen sind in den vergangenen 25 Jahren verschwunden.
Außerhalb der Brutsaison verweilen schließen sich die Feldlerchen vermehrt zu kleinen Gruppen zusammen. Während die Art in Westeuropa ganzjährig lebt, sind mitteleuropäische Feldlerchen klassische Kurzstreckenzieher. Sie verlassen ihre Brutgebiete von September bis November in Richtung Südwest, um bevorzugt in Südfrankreich und Spanien zu überwintern. Je nach Witterungsverlauf kehren die Himmelsvögel Ende Januar, meist jedoch ab Mitte Februar bis Mitte März, nach Deutschland zurück.
Wird tierische Nahrung im Winter knapp, ernährt sie sich überwiegend vegetarisch von Pflanzenteilen und nahrhaften Sämereien. Große Getreidestoppelfelder oder Flächen, die sich nach der Ernte selbst begrünen, wären für die Feldlerche in der kalten Jahreszeit ergiebige Plätze für die Futtersuche, sind aber aufgrund der schnellen Neueinsaat im Herbst selten geworden. Mit dem beginnenden Frühling stellen die Lerchen ihre Ernährung auf kleine Tiere um und erbeuten Insekten und deren Larven sowie Spinnentiere. Außerdem fressen sie Regenwürmer und kleine Schnecken.
Quelle und weitere Infos unter https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/vogel-des-jahres/feldlerche/index.html