Ausflüge sind Erlebnisse. Sie vermitteln Eindrücke und entführen uns aus dem täglich Bekannten. – Am 20. April fanden sich 50 Wanderfreunde in Köln ein, um mit Bernd Hagedorn und Erhard Schönberg als Organisatoren an einem Ausflug an den Rursee und zum Kloster Mariawald teilzunehmen. Man überließ sich dem wie stets umsichtigen und kundigen Omnibusfahrer Erich Soucek und glitt bei kühlem, aber sonnigem Wetter in eine Vorfrühlingslandschaft, zunächst durch die Kölner Bucht und schließlich durch die Eifel bis Schwammenauel. Dort kehrte die Gruppe im unmittelbar am Rursee gelegenen Hotel Seehof zu Mittag ein. Um 15 Uhr verließen wir mit der „Stella Maris“ Schwammenauel und fuhren auf dem See in eine noch sehr spärlich ergrünte Landschaft. In Rurberg nahm uns Erich Soucek wieder auf und chauffierte uns nach Mariawald.
Da der chinesische Verkehrsminister Um-lei-tung die Eifel zuvor besucht hatte, fiel die geplante Kirchenführung wegen zu später Ankunft aus. Für eine kurze Einführung in das klösterliche Leben blieb aber noch genügend Zeit. Ein Mönch schilderte anschaulich den Tagesablauf im Kloster, in dem noch 9 Mönche leben. Heute betreibt das Kloster keine Landwirtschaft mehr. Die Ländereien sind verpachtet. Aber der unablässige Strom an Gästen bringt Einnahmen und auch der Verkauf des Klosterlikörs, den uns der Pater in Versen wärmstens empfahl. Außerdem scheinen Mönche in Zeiten geringerer Frömmigkeit immer noch eine besondere Anziehung zu haben. Jedenfalls berichtete der 80-jährige Pater, eine Mutter habe ihre Kinder mit den Worten herbeizitiert: „Kinners, kommt her – Mönche gucken.“
Evert Everts
20.04.2017