Die diesjährige 4-tägige Wanderfahrt des Westerwald-Verein Zweigverein Köln e.V. führte uns über Fronleichnam vom 20.06.-23.06.2019 nach Ottenhöfen in das Achertal im Nordschwarzwald.
Die WanderfreundInnen hatten täglich die Wahl zwischen 4-5 Wanderungen um die 22 km – 18 km – 13 km – 6 km und 4 km, die unsere Wanderführerin Andrea mit gewohnt sicherem Händchen im Vorfeld erstellt und gemeinsam mit den anderen WanderführerInnen auf der Vortour bereits erkundet hatte.
Unsere erste Wanderung startete am Anreisetag am Seibelseckle und führte einige Höhenmeter hinauf zur Hornisgrinde. Dort oben auf 1155 m Höhe kündigte sich ein Gewitter an, so dass wir in der bewirtschafteten Grinde-Hütte einkehrten. Gemütlich im Trockenen sitzend ließ sich bei Warm- und Kaltgetränken das durchziehende Gewitter durch die Aussichtsfenster gut beobachten. Als das Gewitter vorüber war, umwanderten wir das Hochmoor, denn Hornisgrinde steht für „Bergrücken, der auf seiner Höhe ein Moor trägt“. Wir warfen unter anderem einen Blick runter in den Biberkessel und stiegen anschließend über den Katzenkopf hinab zum Mummelsee. Wir umrundeten den sagenumwobenen See und trafen dort wieder auf die anderen Gruppen. Der Bus brachte uns durch erneuten Regen zu unserer Unterkunft. Eine Gruppe wanderte durch Streuobstwiesen und Wälder sowie entlang der Acher gar direkt zum „Hotel Pflug“ in Ottenhöfen.
Dort kümmerte sich das „Pflug“-Team nach netter Begrüßungsrede um das leibliche Wohl der WanderfreundInnen. Das schmackhafte Abendessen bestand aus drei Gängen und auch das Frühstücksbuffet war reichhaltig, zudem konnte Schnaps aus einer benachbarten Brennerei erworben werden.
Am Freitagmorgen brachte uns der Bus zunächst zu den Edelfrauengrab-Wasserfällen. Diese haben eine Fallhöhe von 45 m und verdanken ihren Namen einer natürlichen Höhle neben einer Stufe eines Wasserfalls, wo einst der Sage nach dem Leben einer Edelfrau ein gewaltsames Ende bereitet worden war.
Nachdem wir am Rande des Parkplatzes unmittelbar vor Beginn der Wanderung vor einer Sprengung im benachbarten Steinbruch in Sicherheit gebracht worden waren, gingen wir auf der anderen Talseite dem Mühlenweg folgend den Zieselberg hinauf. Am Köningerhof erwartete uns nicht nur eine frische Quelle mitsamt Schnapsbrunnen, sondern auch ein atemberaubend schöner Blick zurück in die Täler von Ottenhöfen. Der Weg führte an Kirschbäumen vorbei und geradezu in die nächste Einkehrstätte, die in der Mittagshitze zu verlockend darlag, um mit leerem Magen daran vorbeizugehen. Ein spendabler Wanderfreund bestellte hier Schwarzwälder Kirschtorte für alle. Die Weinhänge um Kappelrodeck wurden sonnenbeschienen, genau wie die WanderfreundInnen, die diese durchschritten, bevor der Abstieg in das Rotweindorf folgte. Die Achertalbahn brachte uns von Kappelrodeck schließlich wieder zurück nach Ottenhöfen.
Die Wanderung am Samstag begann in Kniebis an einem herrlichen Aussichtspunkt. Am Wegesrand erblickten wir an diesem Tag wilde Tiere – wie Hasen, Füchse, Rehe, Hirsche, Wölfe und Bären – aus Holz. Unter uns in der Tiefe lag ein weiterer eiszeitlicher Karsee, der Senkenbachsee. Ein naturbelassener Fußpfad führte uns auf weichem Boden durch eine Waldidylle nach Freudenstadt, wo wir vom Kurpark aus mit dem Kurbähnchen die Stadt erkundeten, bevor wir Deutschlands größten Marktplatz erreichten. Obwohl ursprünglich Regen für den ganzen Tag angekündigt war, hielten sich die Himmelspforten bis zu dem Moment geschlossen, als die WanderfreundInnen wieder im Bus versammelt waren, schon auf zwei Geburtstagskinder angestoßen hatten und die Bustüren nur noch geöffnet standen, um dem bekannten Freudenstädter Glockenspiel um 17 Uhr noch lauschen zu können.
Am letzten Wandertag ging es von Malschbach aus auf dem Panoramaweg über die Höhen des Iberst entlang an schönen Aussichtspunkten und einigen Hütten vorbei nach Baden-Baden. Hinter der ehemaligen Trinkhalle gingen wir anstatt ins Casino ins Eiscafé. Zwischenzeitlich mussten sich andernorts Türen geschlossen haben, denn als wir schließlich wieder am Bus ankamen, lag unser zuverlässiger Fahrer unter dem Bus. Schließlich hörten wir es klirren und ein wenig später konnten wir in den Bus einsteigen und fuhren wieder in Richtung Köln- denn schließlich finden vier Tage auch der schönsten „Rumtreiberei“ einmal ein Ende.
Unser Dank gilt unseren engagierten WanderführerInnen Andrea, Anja, Willi, Maria, Elisabeth und Erhard sowie letzteren auch für die gewohnt sorgfältige Planung dieser schönen Wanderfahrt.
Hui! Wäller? – Allemol!
Wanderfreundin Verena